Welche Matratze ist die richtige bei Morbus Bechterew?

Morbus Bechterew, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule – auch Spondylitis ankylosans oder ankylosierende Spondylitis genannt, stellt die Betroffenen Tag für Tag vor neue Herausforderungen. Schlafstörungen, morgens mit stechenden Rückenschmerzen aufwachen und chronische Tagesmüdigkeit sind häufige Folgen einer Bechterew-Erkrankung.

Ausreichend erholsamer Schlaf ist unverzichtbar für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Daher verbringen wir rund ein Drittel des Tages schlafend im Bett, damit sich der Körper in der Nacht von den Strapazen des Alltags erholen und neue Energie tanken kann. Wird dieser für den Körper unverzichtbare Regenerationsprozess beim Schlafen jedoch dauerhaft durch eine chronische Erkrankung gestört, kann das die Schlaf- und Lebensqualität spürbar beeinträchtigen. Daher ist für Menschen, die von Morbus Bechterew betroffen sind, die Wahl der richtigen Matratze von besonderer Bedeutung. 

Was Bechterew-Betroffene beim Kauf einer Matratze beachten sollten, um trotz chronischer Schmerzen zu einem gesunden Schlaf mit hoher Schlafqualität zu finden und welche Matratze die richtige ist, damit der gestresste Köper möglichst schmerzlindernd gelagert wird, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Inhalt:

Morbus Bechterew – warum ist die richtige Matratze so wichtig?

Darauf sollten Menschen mit Bechterew beim Matratzenkauf achten 

Schnellübersicht: Was eine Matratze bei Morbus Bechterew leisten sollte

Die richtige Matratzenhärte bei Morbus Bechterew

Ist eine individuelle Zonenunterstützung bei Bechterew hilfreich?

Wie wichtig ist die Körperanpassung einer Bechterew-Matratze?

Wie hoch sollte eine Matratze für Menschen mit Morbus Bechterew sein?

Welchen Einfluss haben Atmungsaktivität und Temperaturregulierung auf den Schlaf?

Welcher Matratzenbezug bei Morbus Bechterew?

Matratzenarten – Welche ist die richtige Wahl bei Morbus Bechterew?

Viscoschaummatratzen

Kaltschaummatratzen

Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind häufige Morbus-Bechterew-Symptome, weil der Schlaf leidet, wenn die Matratze nicht den besonderen Bedürfnisse der Bechterew-Erkrankten beim Liegen und Schlafen entspricht. Da die Wirbelsäulenerkrankung zu einer Versteifung der Gelenke führen kann, ist es wichtig, dass die Matratze die Wirbelsäule im Schlaf in einer orthopädisch gesunden Position hält, um sie zu entlasten, Druckpunkte zu vermeiden und Verspannungen vorzubeugen.

Das Angebot an Matratzen ist riesig. Es gibt herkömmliche Federkernmatratzen, orthopädische Matratzen für Menschen mit Rückenbeschwerden, Schaumstoffmatratzen aus Visco-Schaum, Kaltschaummatratzen oder Matratzen mit 7-Zonen-Matratzenkern. Hinzu kommt, dass all diese verschiedenen Matratzenarten individuelle Eigenschaften zur Unterstützung der Wirbelsäule und zur Verbesserung des Schlafkomforts mit sich bringen. Da ist es nicht einfach, den Durchblick zu behalten und das passende Matratzenmodell zu finden, um als Mensch mit Morbus Bechterew optimal gebettet in den Schlaf zu gleiten.

Die Wahl der richtigen Matratze kann einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität von Bechterew-Betroffenen haben. Unsere Schlafexperten geben nachfolgend einen Überblick, was beim Matratzenkauf wichtig ist.

Die ideale Matratze für Menschen mit Morbus Bechterew ist nicht zu weich, da sonst der Körper zu tief in die Matratze einsinkt, was eine unnatürliche Krümmung der Wirbelsäule und damit Schmerzen nach sich ziehen kann. Sie darf aber auch nicht zu hart sein, da dies Druckpunkte verstärken und den Schlafkomfort beeinträchtigen kann.

Empfehlenswert ist eine mittlere bis feste Matratzenhärte: eine mittelfeste Matratze sorgt für eine gerade Ausrichtung der Wirbelsäule im Schlaf und verhindert ein zu tiefes Einsinken schwerer Körperteile.

Ja, eine Matratze mit einer ausgewogenen Balance aus Stützkraft und Druckentlastung hilft dabei, die natürliche Krümmung der Wirbelsäule im Schlaf stabilisieren und Verspannung sowie Druckschmerzen zu minimieren. Empfehlenswert sind Matratzen mit 7-Zonen-Unterstützung. Unterschiedliche Härtegrade im Matratzenkern sorgen für eine individuelle Stützung unterschiedlich schwerer Körperbereiche.

Eine gute Bechterew-Matratze passt sich der Körperkontur wie eine zweite Haut an, um das Körpergewicht gleichmäßig auf der Matratze zu verteilen und so zu einem schmerzfreien Gefühl der Schwerelosigkeit beizutragen. Erreicht werden kann dieses druckentlastende Liegegefühl zum Beispiel durch hochflexible Visco-Matratzen.

Eine etwas höhere Matratze ist für Bechterew-Betroffene mit krankheitsbedingten Bewegungseinschränkungen zumeist vorteilhaft, da sie das Ein- und Aussteigen aus dem Bett erleichtert. Erreicht werden kann diese Komfortverbesserung ggf. auch durch verstellbare Betten oder Pflegebetten.

Da sich Wärme wohltuend und entspannend auf die Muskulatur auswirkt, sollte die Matratze über temperaturregulierende und wärmespeichernde Eigenschaften verfügen. Ebenso wichtig ist eine gute Atmungsaktivität, um durch eine verbesserte Belüftung des Bettsystems Feuchtigkeit abzuleiten, was zu einer spürbaren Verbesserung des Schlafklimas führen kann.

Ein leicht abnehmbarer und waschbarer Matratzenbezug ist nicht nur bei einer Morbus-Bechterew-Erkrankung hilfreich und praktisch, um die Lebensdauer der Matratze zu verlängern und für ein hygienisch einwandfreies Schlafumfeld zu sorgen. Schmerzen beim Husten und Niesen gehören bei Menschen mit Bechterew leider zum Alltag. Daher ist ein hypoallergener Matratzenbezug ratsam, um die Matratze vor Hausstaubmilben und weiteren Allergen zu schützen, die Allergiesymptome und Reizungen der Atenwege auslösen können.

Orthopädische Matratzen, Matratzen für Menschen mit Rückenbeschwerden aber auch herkömmliche Matratzen gibt es in den verschiedensten Ausführungen aus verschiedenen Materialien. Schaumstoffmatratzen sind für Menschen mit Rückenbeschwerden besonders empfehlenswert, da die spezifischen Materialeigenschaften schmerzlindernd wirken können.

Eine Visco-Matratze, auch als Memory-Foam-Matratze bekannt, ist für immobile Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine sehr gute Wahl. Visco-Matratzen kommen häufig in Krankenhäusern und Seniorenheimen zum Einsatz. 

Viscoschaum passt sich hervorragend der Körperkontur an und ermöglicht so eine besonders gute Druckentlastung des schmerzenden Rückens, bei gleichzeitig optimaler Lagerung der empfindlichen Wirbelsäule. Der spezielle Memory-Schaum hat sehr gute thermoelastische Eigenschaften. Die Körperwärme wird vom Material aufgenommen und wieder abgegeben, was wohltuend auf die Rückenmuskulatur wirkt.

Wer auf die thermoregulierenden Eigenschaften einer Visco-Matratze verzichten möchte, für den ist eine Kaltschaummatratze eine gute Alternative. Kaltschaummatratzen bieten mit einer hohen Punktelastizität eine gute Köperunterstützung bei rheumatischen Erkrankungen. Kaltschaum ist atmungsaktiv, formstabil und besonders langlebig. Empfehlenswert sind Kaltschaummatratzen mit einer 7-Zonen-Unterstützung für eine bedarfsgerechte Lagerung der Wirbelsäule bei einer Morbus Bechterew-Erkrankung.

Fazit: Die eine Matratze für Bechterew-Betroffene gibt es nicht. Vielmehr ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Festigkeit, Stützkraft, Druckentlastung und Atmungsaktivität der Matratze zu den individuellen Bedürfnissen passen.

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